Hallo und willkommen beim CVJM Ennepetal-Milspe e.V.

„Mose sagte: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet!“
2. Mose 14,13

Was haben sie für Jahr(zehnte)e hinter sich? Von Gästen zu Gastarbeitern gemacht. Geknechtet und als Arbeitssklaven ausgebeutet. Doch auf einmal ist die Möglichkeit da zu entkommen. Die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit. Vom Frondienst für den Pharao zum frohen Dienst für Gott.

So ziehen sie los. Nach 40 Jahren in Ägypten. Und Pharao und die Ägypter stellen ihnen keine Hindernisse mehr in den Weg, nachdem Gott ihnen ihre Erstgeborenen genommen hatte.

Auf ihrem Fluchtweg haben die Israeliten das beste Geleit, das man haben kann: Gott zeigt ihnen mit Wolken- und Feuersäule den Weg (2. Mose 13, 22-23). Doch dann ändert der Pharao seine Meinung. Er realisiert, dass seinem Land nun weit über eine Million Israeliten „fehlen“ und 600.000 Männer als Arbeitssklaven ausfallen. Also nimmt er mit seinem Heer die Verfolgung auf.

Als die Israeliten realisieren, dass ihnen eine Armee auf den Fersen ist, kippt die Stimmung. Der Blick zurück auf die Realität tritt an die Stelle des hoffnungsvollen Blicks nach vorn. In diese Gemengelage spricht ihr Anführer Mose: „Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet!“

Was für ein Machtwort! Ganz klar wird hier ausgesprochen, wer die Macht hat und was wir Menschen tun sollen: 1. Bleibt stehen! 2. Schaut zu! (3. Gott rettet!)

Also genau das Gegenteil von dem, was die Israeliten damals (und wir heute) instinktiv tun würden: Weglaufen – und zwar so schnell wie möglich. Wegsehen – wir werden dem Unheil noch früh genug ins Auge blicken.

Nein – bleibt stehen und schaut zu. Heute. Sonst verpasst ihr das Entscheidende, das der Herr für euch tun wird: Wolken- und Feuersäule verändern ihre Position, um die Verfolger auf Abstand zu halten. Mose ebnet mit seinem Stab den Israeliten den Weg durchs Meer. Gott zerstört das Kriegsgerät der Ägypter. Das Meer vertilgt die gesamte ägyptische Armee. Alle Soldaten finden in den Fluten den Tod.

Was lehrt uns diese Geschichte? Vielleicht sollten wir im Angesicht von drohendem Unglück, in der Erwartung von großen und kleinen Katastrophen nicht in Panik und blinden Aktionismus verfallen.

Bleib stehen: Halte inne. Atme durch. Ändere Deinen Blickwinkel. Erwarte nicht gleich das Schlimmste.

Schau (genau) hin: Wie stellt sich die Lage wirklich (und objektiv) dar? Droht tatsächlich der „Worst Case“?

Schau zu: Gott ist da. Heute. Er sieht Dich. Er weiß um Deine Situation. Er kümmert sich. Er rettet.

Gott rettet… Natürlich fragen wir uns manchmal -wie auch die Israeliten damals- in Anbetracht unserer persönlichen Situation und der Lage in der Welt: Wo bleibt diese Rettung? Hierzu las ich vor kurzem in dem sehr empfehlenswerten Buch „Werk|Zeuge“ von Martin Schleske den Satz: „Wir bestehen nicht, weil wir Antworten haben, sondern weil wir aushalten, dass wir keine haben.“ Ich bin überzeugt; Gott hat Antworten und Lösungen. Welche Geduld mussten die Israeliten haben, das zu erfahren?

Das Bild der Wolken- und Feuersäule erinnerte mich an den sehr bekannten Reisesegen, in dem, es u.a. heißt: „Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen… Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen…“

Dass auch ihr diese Erfahrungen macht, wünscht euch

Thorsten Schmidt