AN(GE)DACHT
Im TV läuft morgens auf dem Sender „3Sat“ immer die Sendung „Alpenpanorama“. Dort werden über Webcams live Eindrücke aus der Alpenregion (ab ca. 1.500 m Höhe) gezeigt, untermalt von alpenländischer Instrumentalmusik.
Ich mag diese Sendung, schon weil die Bilder solch eine Ruhe und Erhabenheit der Natur
ausstrahlen. Es sind Ausblicke in die Bergwelt, die man ja sonst so nicht zu sehen bekommt. Da sind keine Straßen, auf denen sich in der Früh der Verkehr drubbelt und es gibt keine Busse und Bahnen, in die sich zur Arbeit fahrende Menschen drängeln. Alles wirkt so friedlich.
Dort habe ich schon oft – je nach Jahreszeit – wunderschöne Sonnenaufgänge gesehen oder auch schöne Schneelandschaften. Und in der Sommerzeit sieht man manchmal hier und da einige Kühe grasen, die dort oben in der Sommerfrische sind.
Aber manchmal sieht man auch nichts, weil es so neblig-trüb ist oder es regnet. Und manchmal sieht man von oben, wie die Täler tief unten unter einer dicken Wolkenschicht liegen und hoch oben über den Bergzipfeln scheint die Sonne am tiefblauen Himmel. Dann habe ich Mitleid mit den Menschen, die dort unten wohnen und vielleicht denken, dass die Sonne gar nicht mehr scheint.
Nun, wer hat sich von uns nicht auch schon einmal so gefühlt: Man sitzt wie unter einer dicken
Wolkenschicht und das Leben ist nur noch grau und dunkel. Es scheint, als ob es nie wieder hell werden würde. Aber die Erfahrung lehrt uns: Irgendwann reißen die Wolken wieder auf, sie bleiben ja nicht ewig da! Und dann wird es auch wieder hell und wir können die Sonne wieder sehen.
Im November, der nun vor uns liegt, gedenken wir an einigen Feiertagen der Endlichkeit unseres Lebens und besinnen uns auf das, was vor uns liegt, die Ewigkeit. Das kann bedrückend auf uns wirken und wir fragen uns: „Wie wird es sein, wenn wir uns einmal auf den Weg in den Himmel machen?“
Beim Anschauen der zuvor beschriebenen Bilder kam mir dazu einmal ein tröstliches Bild und ich stelle es mir so vor: Dann wird unsere Seele aus dem Tal unseres Lebens durch diese dunkle Wolkendecke hindurch emporgehoben in das ewige Licht, wo es kein Leid und keine Tränen mehr gibt, sondern ewige Freude bei Gott unserem Schöpfer und Herrn.
Das macht mir Mut und gibt mir Hoffnung.
„Laßt uns an dem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten, denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu.“ (Hebr. 10,23)
Bleibt behütet und gesegnet!